
Ein oder zwei Hörgeräte: Was macht Sinn?
Wer erstmalig auf der Suche nach dem passenden Hörgerät ist, wird sich eventuell auch die Frage stellen: “Sollte ich an beiden Ohren ein Hörgerät tragen oder reicht eventuell auch eines?”
Meistens werden im Vorfeld die Kosten für die Versorgung mit modernen, digitalen Hörgeräten abgewogen. Allerdings sollte zunächst der optimale Nutzen für den Hörgeräteträger selbst im Vordergrund stehen und der ist beim Einsatz von zwei Hörgeräten in der Regel ungleich größer.
Forscher des deutschen Markenherstellers Sivantos (früher Siemens) und der Universität Oldenburg wurden für ihre Entwicklung im Hörgerätebereich mit dem Deutschen Zukunftspreis 2012 durch den Bundespräsidenten ausgezeichnet. Das Forscherteam entwickelte ein binaurales Hörsystem, bei dem zwischen den Hörgeräten beider Ohren eine synchrone, drahtlose Kopplung besteht.
Sie können selbständig über Funk kommunizieren und Daten untereinander austauschen. Aus zwei einzelnen Hörgeräten wird somit ein in sich geschlossenes Hörsystem.
Inhaltsverzeichnis
- Räumliches Hören mit beiden Ohren
- Zwei Hörgeräte fast immer ratsam
- Beratung durch einen Hörgeräteakustiker
Räumliches Hören mit beiden Ohren

Der Vorteil für den Hörgeräteträger liegt auf der Hand: Für das Hören ist – ähnlich wie beim räumlichen Sehen – das natürlich bedingte Zusammenspiel beider Ohren notwendig. Dieses Prinzip ist daher auch als Zwei-Ohr-Effekt bekannt.
Über die kabellose Kopplung kann das Hörsystem Klangrichtung und -intensität einer Schallquelle in Bruchteilen einer Sekunde einordnen und der Priorität nach gewichten. Dabei können nützlicher Schall (z.B. Sprache) von Störschall (z.B. Umgebungslärm) wie beim natürlichen Hören voneinander unterschieden und in verschiedener Intensität an das Gehör übermittelt werden. Das Ergebnis ist ein harmonisches, authentisches Klangbild auch in anspruchsvollen Hörsituationen.
Zwei Hörgeräte fast immer ratsam

Mit nur einem Hörgerät kann diese bahnbrechende Entwicklung der Hörgerätetechnologie nicht angewandt werden.
Die Versorgung mit nur einem Hörgerät ist daher nur in seltenen Fällen ratsam. Falls nicht ein Ohr komplett taub ist oder der Hörverlust nur auf einer Seite auftritt, während die andere vollkommen normalhörend ist, sollten stets zwei Hörgeräte angepasst werden.
Beratung durch einen Hörgeräteakustiker

Die Anpassung von Hörgeräten wird durch einen speziell dafür ausgebildeten Hörgeräteakustiker vorgenommen. Jedes Jahr werden allein in Deutschland rund eine Million Hörgeräte angepasst.
In Deutschland sind mehr als 2.000 Modelle von bedeutenden Hörgeräteherstellern erhältlich. Ein gut ausgebildeter Hörgeräteakustiker filtert die Vielfalt der Informationen im Sinne seines Kunden, ohne ihm jedoch wesentliche Details für seine Entscheidungsfindung vorzuenthalten.
Für die Auswahl der optimalen Hörlösung können Menschen mit Hörverlust zunächst auch selbständig nach Informationen im Internet suchen. Es ist jedoch ratsam, schon frühzeitig die Beratung durch einen Hörgeräteakustiker in Anspruch zu nehmen.
Wenn Sie sich durch einen Hörakustikexperten von audibene persönlich und kostenlos beraten lassen möchten, dann vereinbaren Sie einfach einen Rückruftermin mit uns. Wir klären Sie zu Themen, wie den neuesten Modellen und aktuellen Hörgeräte-Preisen auf!