ärztin untersucht frau mit tinnitus

Die 5 größten Tinnitus Irrtümer

Richtigstellungen und Erklärungen

Sie leiden an einem Tinnitus? Keine Sorge, Sie sind nicht allein damit. Rund 13 Millionen Menschen in Deutschland haben einen Tinnitus und sogar die Hälfte aller Bundesbürger hat bereits mindestens einmal persönlich damit Erfahrungen gemacht.

Tinnitus kann sich in verschiedenen Formen äußern. Im folgenden klären wir Sie über die bekanntesten Tinnitus-Mythen auf.

Inhaltsverzeichnis
  • Tinnitus durch zu laute Musik
  • Tinnitus verschwindet nach einer Zeit
  • Tinnitus ist unheilbar
  • Tinnitus beheben durch Ernährung
  • Kein Mittel gegen Tinnitus

Was ist Tinnitus?

Tinnitus patient bei hno-ärztin

Tinnitus wird von Betroffenen wahlweise als ein Rauschen, Klingeln, Summen oder auch Klopfen beschrieben, das immer dann besonders deutlich wahrgenommen wird, wenn in der Umgebung kaum Geräusche auftreten. Ohne therapeutische Behandlung oder die Nutzung spezieller Tinnitus-Noiser, wie sie auch in modernen Hörgeräten Verwendung finden, können die oft permanenten Ohrgeräusche zu einem sehr belastenden Begleiter im Alltag werden.

Obwohl Tinnitus keineswegs ein Einzelphänomen ist, sondern Realität für einen Großteil der Menschen in Deutschland, halten sich dazu nach wie vor zahlreiche Vorurteile. Nachfolgend erfahren Sie mehr über typische Irrtümer zum Thema Tinnitus.

Tinnitus Infografik

Tinnitus-Mythos Nr. 1

Tinnitus betrifft nur Menschen, die häufig auf Konzerte gehen oder sehr laut Musik hören

Laute Musik (auch über Kopfhörer) und lärmende Konzerte können eine Ursache für Tinnitus sein – allerdings nicht die Einzige. Tinnitus an sich ist keine eigenständige Krankheit, sondern Symptom, ein Hinweis auf ein anderes Leiden. Menschen jeden Alters, Geschlechts und beruflichen Hintergrunds können davon betroffen sein. Die Symptome treten jedoch in den meisten Fällen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr auf. Einen Unterschied zwischen Frauen und Männern gibt es nicht.

Tinnitus-Mythos Nr. 2

Tinnitus geht nach einer Zeit von allein weg

Viele Betroffene schrecken davor zurück, Freunden, Familie oder Bekannten von ihrem Tinnitus zu erzählen – geschweige denn, Sie um Hilfe zu bitten. Sie hoffen stattdessen, dass die Ohrgeräusche von selbst wieder verschwinden. Ein Tinnitus, der durch Medikamente oder andere temporäre Einflüsse verursacht wird, kann tatsächlich aufhören. In den meisten Fällen wird das lästige Klingeln jedoch nicht einfach vergehen. Umso eher Betroffene sich von einem Spezialisten helfen lassen, desto höher ist in der Regel die Chance für eine baldige Heilung oder Linderung der Symptome.

Tinnitus-Mythos Nr. 3

Tinnitus ist eine unheilbare Krankheit

Wie bereits erwähnt, ist Tinnitus gar keine eigenständige Krankheit. Wenn die eigentliche Ursache erkannt und behandelt werden kann, steigt auch die Wahrscheinlichkeit für eine Linderung der Belastung durch den Tinnitus. Unbehandelt kann Tinnitus Müdigkeit, Depression, Angst, und Probleme mit dem Gedächtnis auslösen oder ein bereits bestehendes Handicap verstärken. In den meisten Fällen lässt sich Tinnitus jedoch effektiv und zufriedenstellend behandeln.

Tinnitus-Mythos Nr. 4

Tinnitus kann durch eine Umstellung der Ernährung behoben werden

Immer wieder werden auch bestimmte Nahrungsmittel oder Zusatzstoffe für das Auftreten von Tinnitus verantwortlich gemacht. Die Forschung hat jedoch gezeigt, dass diese Annahmen nicht zutreffen. Zwar können sich eine ausgewogene Ernährung und eine gesunde Diät grundsätzlich positiv auf die Behandlung von Tinnitus auswirken, vollkommen beheben kann eine Umstellung der Ernährung das Problem jedoch nicht.

Tinnitus-Mythos Nr. 5

Es gibt kein wirksames Mittel gegen Tinnitus

Das ist der vielleicht größte Irrtum. Spezialisten können feststellen, ob und in welchem Ausmaß jemand von einem Tinnitus betroffen ist. Das ist der erste Schritt zur Behandlung der Symptome, denn daraufhin können auch bestimmte Methoden zur Behandlung empfohlen werden. Der Einsatz von Tinnitus-Noisern, häufig in Kombination mit anderen Therapieformen, basiert auf dem individuellen Hörprofil und zielt auch auf die häufig mit dem Tinnitus einhergehenden psychologischen und emotionalen Begleiterscheinungen.

Wenn Sie weitere Informationen zum Thema Tinnitus wünschen oder spezielle Fragen hierzu haben, können Sie sich auch telefonisch von unseren ausgebildeten Hörgeräteakustikern beraten lassen. Wir beraten Sie gern, kostenlos und unverbindlich zu allen Themen, wie zum Beispiel Modelle mit Tinnitus-Noisern, Hörgeräte-Preisklassen und vieles mehr.

frau leidet an tinnitus

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